Samstag, 17. Oktober 2009
Porzellan
Schimmernd, mal kühl, mal warm - aber immer fest und robust wirkend in seiner glatten Schönheit.
Es kann mal Schnörkel tragen, mal Schlichtheit präsentieren. In seinem Urzustand ist es formbar und flexibel, härtet mit der Zeit jedoch aus, um in seiner Starrheit ein Stück Schönheit einzufangen.

Doch man vergisst nur allzuleicht, dass es ist, was es ist. Zerbrechlich.
Und wenn es Risse bekommen hat, steht der Zusammenbruch bevor. Und wenn er da ist, ist er schrecklich. In unzählige, kleine Teile zerreißt er das weiße Stück in tausend Teile. Egal, wie man sich bemüht, eine Narbe wird es danach immer tragen, selbst wenn das Gesamtwerk fast wieder hergestellt ist.
Herzen sind anders. Herzen sind immer weich und formbar. Aber auch sie können zerspringen - in genau so viele Teile, wie Porzellan. Aber es tut weh - aber es heilt auch. Dazu braucht es jedoch Zeit.

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Filme
Trubel. Verstrickung. Freude und Trauer - gemischt ergeben sie Filme. Meistens werden die Verstrickungen entwirrt, Freude und Trauer wechseln sich ab und dann, am Schluss, bleibt nur ein glückliches Ende. Wie man es erwartet.
So funktioniert die Welt aber nicht wirklich, so funktionieren Filme.
So funktionieren nur Geschichten - und Filme sind visuelle Geschichten. Sie bestehen aus Geschichten und werden nie mehr sein, als eben genau das.
Aber Filme haben etwas Berauschendes. Sie betäuben die Sinne, übertönen die Vernunft und sprechen zu uns. Sie sagen mir, dass die Welt so ist, obwohl ich weiß, dass sie höchstens so sein sollte.
Die Welt ist anders. Sie ist meistens nicht so verstrickt. Wenn wir glauben, sie wäre es, haben wir nur noch nicht genug gesehen, um ihre Ordnung zu erkennen. Aber sie ist nicht auf ein gutes Ende hin ausgerichtet. Sie endet, wie sie es für richtig hält. Auch wenn es für den Einzelnen falsch ist. Das gehört dazu. Das ist Leben. Alles andere sind Geschichten. Wie die Filme...

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